Erste Silberfunde im Erzgebirge lockten im 12. Jahrhundert Bergleute und Abenteurer in die Region im Süden Sachsens. Es begann ein wahres “Berggeschrey”. Die Erz- und Silberstollen brachten ersten Wohlstand. Mächtige Hallenkirchen mit kostbaren Kulturzeugnissen sind bis heute das Wahrzeichen vieler damals gegründeter Bergstädte. Gleich einer Perlenschnur sind diese entlang der “Silberstraße” auf der Strecke zwischen Zwickau und Dresden aneinandergereiht. In der 800-jährigen Bergbaugeschichte wurden die Erlöse entlang dieses historischen Handelsweges in die Schatzkammern nach Dresden geschafft. Erst 1991 schloss mit dem Bergwerk Altenberg im Osterzgebirge die letzte aktive Grube – doch nun laufen die ersten neuen Erkundungen wieder an. Etwa 180.000 Tonnen Zinn sollen noch im Erzgebirge lagern – die größte bekannte und noch nicht erschlossene Zinn-Ressource der Welt.
Der Bergmann als Gästeführer
Für viele Bergleute bietet sich somit die Chance, in ihrem angestammten Beruf wieder tätig zu werden. Aber auch auf andere Weise halten die Bergmänner im Erzgebirge ihre Tradition lebendig – nämlich beispielsweise als Gästeführer in einem der über 20 Besucherbergwerke entlang der “Silberstraße”. Hier berichten die Bergleute den Besuchern aus ihrer Arbeitswelt – authentischer lässt sich ein wichtiges Stück deutscher Industriegeschichte nicht erfahren.
Die sächsisch-böhmische “Silberstraße” – die Erlebnisroute durchs Erzgebirge
Von Zwickau mit einem Abstecher über die steilen böhmischen Hänge des Erzgebirges bis nach Dresden bietet die sächsisch-böhmische “Silberstraße” ihren Besuchern auf 275 Kilometern zahlreiche Erlebnisse: von der imposanten Bergstadt über spektakuläre Veranstaltungen unter Tage bis hin zu den bergbaulichen Zeugnissen, die beim Wandern entlang eines Bergbaulehrpfades entdeckt werden können. Kulinarische Leckerbissen der Region sorgen dafür, dass alle Sinne verwöhnt werden. Weitere Informationen gibt es beim Tourismusverband Erzgebirge unter Telefon 03733 18800-88 oder unter www.erzgebirge-tourismus.de zu erfahren.
Sächsisch-böhmische Genüsse
Der Entdeckerdrang der Bergleute hörte an der Landesgrenze zur Tschechischen Republik nicht auf – früher war das Erzgebirge ein zusammenhängender Kulturraum. Deshalb lassen sich auch in diesem geheimnisvollen Teil des Erzgebirges viele Zeugen des Bergbaus erkunden: Entlang des Plattener Grabens in Bozí Dar etwa genießt man die landschaftliche Vielfalt des böhmischen Erzgebirges. Im ersten Radonbad der Welt in Jáchymov werden Körper und Seele verwöhnt, im Kloster Ostrov lässt sich die Neugier auf die Kultur der damaligen Zeit stillen.
09.12.2011 - Suchwörter: Ausflugsziel, Dresden, Erzgebirge, Kurzurlaub