Darmstadt – Zwischen Jagdschloss und Waldspirale

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Darmstadt - Rundgang über den Musenhügel


Ernst Ludwig wäre stolz auf sein Darmstadt. Der Großherzog (1868 bis 1937) war Zeit seines Lebens ein Förderer der Künste und des wirtschaftlichen Aufschwungs. Heute punktet die Stadt genau damit. Der gute Ruf ihrer Technischen Universität sowie die rund 30 international bedeutenden Forschungseinrichtungen haben ihr den Titel “Wissenschaftsstadt” eingebracht. Außerdem ist Darmstadt eines der bedeutendsten Zentren des europäischen Jugendstils. Auch dies ist dem Mäzenatentum des kunstsinnigen Großherzogs zu verdanken, der 1899 den Grundstein zur Entstehung der Künstlerkolonie Mathildenhöhe gelegt hat.

Stadtkrone, Musenhügel und Akropolis des Jugendstils: Die Darmstädter Mathildenhöhe ist ein kultureller Höhepunkt von europäischer Dimension.

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Ein Rundgang über den Musenhügel

Stadtkrone, Musenhügel – die Mathildenhöhe ist ein Gesamtkunstwerk aus Hochzeitsturm, Ausstellungsgebäude, Museum Künstlerkolonie, Künstlerhäusern und Platanenhain. Der 48 Meter hohe Hochzeitsturm, zur Erinnerung an die Vermählung des Großherzogs errichtet, ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt. Zu den Höhepunkten des Ensembles gehört außerdem das Ernst-Ludwig-Haus mit seinem omegaförmigen Mittelportal und den monumentalen Skulpturen. Interessierte schließen sich einer Führung über die Mathildenhöhe an (jeden dritten Samstag im Monat). Die Ausstellungshallen präsentieren zeitgenössische Kunst.

Zwischen Jagdschloss und “Waldspirale”

Nicht nur der Jugendstil hat in der südhessischen Stadt kunstvolle Spuren hinterlassen. Das Schlossmuseum gewährt einen Einblick in die fürstliche Wohn- und Lebenskultur aus drei Jahrhunderten. Das landschaftlich reizvoll gelegene Jagdschloss Kranichstein entführt die Besucher in die Zeit der Renaissance. Ein Anziehungspunkt für Freunde moderner Architektur ist dagegen das neue Wissenschafts- und Kongresszentrum darmstadtium. Einen Besuch lohnt auch die “Waldspirale”, entworfen vom Künstler Friedensreich Hundertwasser. Wer einen Ausflug in unterschiedliche Epochen und Themengebiete machen möchte, kann aus einem großen Angebot an Stadtführungen wählen. Unter www.darmstadt-marketing.de gibt es weitere Informationen.

Eine Nacht in Blau

Einmal im Jahr rückt Darmstadts Stadtkrone in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Im Mai laden die Jugendstiltage zum Feiern und Flanieren ein. Höhepunkt ist das Illuminationsfest (21. Mai). Windlichter, Lampions und die beleuchteten Gebäude versetzen den Musenhügel in eine unvergessliche Atmosphäre. Dieses Jahr heißt das Motto: Eine Nacht in Blau.

Magisches Auge in die Vergangenheit

Wer bisher etwas über das Haus Olbrich erfahren wollte, musste Bücher und Kulturführer wälzen. Das Haus von Joseph Maria Olbrich, einem der Gründer der Künstlerkolonie, wurde zwar nach dem Krieg wieder aufgebaut, originalgetreu ist der Zustand jedoch nicht mehr. Augmented Reality, zu Deutsch: “erweiterte Realität”, ist eine neu entwickelte digitale Visualisierungstechnik. Sie ermöglicht den Besuchern des Hauses, die ursprünglichen Entwürfe des Architekten Olbrich in Form von Skizzen oder historischen Bildern als Überlagerung des heutigen Gebäudes anzuschauen. Die Betrachter nutzen dabei die Kamera eines Smartphones als magisches Auge in die Vergangenheit. Die Technik ermittelt Position und Blickrichtung des Fotos und sucht das passende historische Material in Echtzeit aus. Das von der Fraunhofer IGD entwickelte iPhone-App dARsein wird auf der ITB in Berlin erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.



22.02.2011 - Suchwörter: , , ,
 Quelle: djd/pt

 Bildquelle: djd/Wissenschaftsstadt Darmstadt



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