Niedersachsen ist flächenmäßig das zweitgrößte Bundesland in Deutschland. Nach Norden bilden die ostfriesische Küste und das Unesco Weltnaturerbe Wattenmeer die natürliche Begrenzung. Die Badeorte am Meer sind touristische Anziehungspunkte, aber auch südlich der Nordsee finden Urlauber zahlreiche reizvolle Landschaften, die es zu entdecken lohnt. Rund 20 Prozent der Landesfläche sind als Naturparks ausgewiesen, darunter die Lüneburger Heide, die Solling-Vogler-Region, das Weserbergland und die Wildeshauser Geest. Diese Gegenden eignen ideal für die aktive Erkundung per Rad oder auf Wanderungen. Außerdem ziehen zahlreiche geschichtsträchtige Städte Kultururlauber in ihren Bann.
Mobil informiert durchs Ammerland
Hoch im Nordwesten, einen Katzensprung von Bremen und Oldenburg entfernt, liegt das Ammerland. Im Herzen der Region finden Wasserfreunde das Zwischenahner Meer – eines der attraktivsten Segel- und Surfreviere Norddeutschlands. Ein entspannter Urlaub mit dem Rad gehört zu den schönsten Arten, Land und Leute in dieser großen Parklandschaft kennenzulernen. Bereits Ende April erwacht das Ammerland aus seinem Dornröschenschlaf, denn dann beginnt die Blütezeit in den zahlreichen Rhododendronparks und Privatgärten und taucht die Gegend in berauschende Farben.
Alle Radler, die über ein internetfähiges Handy verfügen, können sich auf der neuen mobilen Website www.ammerland-touristik.de über das Radangebot der Region informieren. Neben der “Ammerlandroute” gibt es weitere 18 thematisierte Radtouren, die ideal für Tagesausflüge geeignet sind. Über das Handy kann man sich mitteilen lassen, wo sich der nächstgelegene Einstieg in die jeweilige Tour befindet und wie groß die Entfernung dorthin ist. Unterwegs hat man zudem jederzeit Zugriff auf weitere Informationen zu Reparaturwerkstätten, Einkehrmöglichkeiten, radlerfreundlichen Unterkünften und Sehenswürdigkeiten.
Die Wilde Geest aktiv entdecken
Südlich von Oldenburg und Bremen erstreckt sich der Naturpark Wildeshauser Geest. Ob bei einem Tagesausflug, einem Kurzurlaub oder einem längeren Ferienaufenthalt – hier ist Erholung garantiert. Ein bunter Mix an Tages- oder Mehrtagestouren und Radreisen entlang der Radfernwege Geestweg, Brückenradweg Osnabrück-Bremen, Hunteradweg macht Lust auf einen entspannten Fahrradurlaub. Alle Informationen, Prospekte und Kartenmaterial gibt es unter www.wildegeest.de. Aus einer ganz anderen Perspektive eröffnet sich die “wilde Geest” beim Paddeln auf der Hunte, die in den landschaftlich reizvollen Abschnitten Goldenstedt-Wildeshausen-Oldenburg zu befahren ist. Buchbar sind Tagestouren und Wochenendpauschalen. Unter www.hunte-natur.de gibt es mehr Informationen. Ganz neu ist das Kartenwerk “Reiten im Nordwesten”: Anhand einer Vielzahl bereitbarer Wege durch die Wildeshauser Geest lassen sich Tagesritte und mehrtägige Wanderritte planen. Ein 27-seitiges Reitkartenset (Schutzgebühr 4,90 Euro) nennt interessante Ausflugsziele genauso wie Rast- und Übernachtungsmöglichkeiten, in denen Ross und Reiter gut untergebracht sind.
Radland Niedersachsen
Wer wissen will, warum der Weser-Radweg seit Jahren einer der beliebtesten Radfernwege in Deutschland ist, fährt ihn am besten selber ab. Es muss ja nicht die ganze Strecke von 500 Kilometern sein, auch einzelne Abschnitte zwischen Weserbergland und Nordseeküste beweisen die abwechslungsreiche Vielfalt dieser gut ausgebauten Tour. Auf der ersten Etappe an der Oberweser liegen historische Fachwerkstädte, Burgen und Schlösser am Fluss wie Perlen an einer Kette. Hier sind auch der Rattenfänger von Hameln, das Aschenputtel und der Baron von Münchhausen anzutreffen. Der Weser-Radweg verläuft mit wenigen Steigungen auf ruhigen Landstraßen und Uferwegen. Entlang der Mittelweser gelangt man an Wind- und Wassermühlen vorbei nach Bremen. Das prächtige Rathaus und der Roland sind als Unesco-Weltkulturerbe einen Besuch wert. Weiter geht’s per Fähre in die Seestadt Bremerhaven und bis zur Nordsee nach Cuxhaven. Hier trifft der Weser-Radweg auf den Nordseeküsten-Radweg: Mit 6.000 Kilometern durch acht Länder steht er sogar im Guinnessbuch der Rekorde. Beide Radfernwege sind einheitlich beschildert. Unter www.radland-niedersachsen.de gibt es alle Informationen dazu. An den Strecken liegen fahrradfreundliche Unterkünfte, vom Komforthotel bis zur Privatpension. Für den Weser-Radweg kann man unter Radangeboten von zwei bis neun Tagen – komplett mit Leihrädern, Übernachtung, Gepäcktransfer und Infomaterial – wählen.
Wegweiser im Fahrradtaschenformat
Für Radfahrer, die sich auf den Weser-Radweg machen, gibt es jetzt ein kostenloses, 100 Seiten starkes Serviceheft zum Weser-Radweg mit Karten, Tourentipps und Empfehlungen für Restaurants und Unterkünfte. Erhältlich ist das Heft im praktischen Fahrradtaschenformat auf der Homepage www.weserbergland-tourismus.de. Schon das Durchblättern weckt Vorfreude auf Ferientage im Fahrradsattel: 15 Strecken werden ausführlich beschrieben, inklusive erklärender Kartenausschnitte und der jeweiligen Höhenprofile. Informationen zu den Orten, Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen entlang des Weges fehlen ebenso wenig wie die Adressen fahrradfreundlicher Gastronomiebetriebe. Der Leser erfährt viel zu den Sehenswürdigkeiten der Region, von der Porzellanmanufaktur Fürstenberg über das Polizeimuseum Nienburg bis zum Fischereihafen in Bremerhaven. Auch der Weg zu den “Melkhüs” wird beschrieben: Dabei handelt es sich um Bauernhöfe, die für Radler leckere Produkte aus Milch anbieten.
Mit Wanderdiplom beim Moorfrosch
Eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt erwartet den Besucher im mehr als 60 Hektar großen Hochmoor Mecklenbruch. Der fleischfressende Sonnentau ist hier ebenso heimisch wie der selten gewordene Moorfrosch. Über Holzstege wird diese unberührte Naturlandschaft erlebbar – nur eine von vielen Sehenswürdigkeiten in der Solling-Vogler-Region (www.solling-vogler-region.de). Das Weserbergland zeigt sich hier mit Nachbauten mittelalterlicher Häuser, einem naturnahen Erlebniswald und der historischen Altstadt Uslars von seiner ursprünglichen Seite. Am intensivsten lernt der Urlauber die Region auf den gut ausgeschilderten Wanderrouten kennen – und kommt dabei seinem Wanderdiplom immer näher. Gut 100 Kilometer legen die Urlauber während einer Woche zurück. Die Tagesetappen durch die idyllische Mittelgebirgslandschaft sind mit maximal 20 Kilometern gut zu bewältigen. Die Wanderer bestimmen selbst ihr Tempo und haben Zeit für Entdeckungen am Wegesrand. Zahlreiche Aussichtstürme locken mit weiten Ausblicken. Währenddessen wird das Gepäck bequem von einer Unterkunft zur nächsten transportiert, so dass die Naturfreunde unbeschwert die Landschaft genießen können. Zum Abschluss der Entdeckungstour erhalten die Urlauber ihr Wanderdiplom.
Kunstreicher Ausflug ins Teufelsmoor
Weite Landschaft, hoher Himmel, ein einzigartiges Licht – das Teufelsmoor nordöstlich von Bremen übte auf die Künstler, die sich um 1900 hier niederließen, eine besondere Faszination aus. Hier fanden sich Künstler wie Paula Modersohn-Becker und Rainer Maria Rilke zusammen, die den direkten Zugang zur Natur suchten und sich von ihr inspirieren lassen wollten. Im berühmten Künstlerdorf Worpswede ließ sich damals auch Heinrich Vogeler nieder. 2012 jährt sich sein Geburtstag zum 140. und sein Todestag zum 70. Mal. Ihm und seinem facettenreichen Künstlerleben ist die erste gemeinsame Ausstellung der vier Worpsweder Museen (www.worpswede-museen.de) gewidmet. Die besondere Aura des Teufelsmoors beeindruckt Besucher wie eh und je. Im 18. Jahrhundert begann die Kolonisierung der Gegend, indem über ein System von Entwässerungsgräben das nasse und kalte Moor trockengelegt wurde. Auf den damals entstandenen alten Wasserwegen fahren noch heute die historischen Torfkähne und ermöglichen es das Kulturland Teufelsmoor vom Wasser aus kennenzulernen. Wer es gern sportlicher mag, erkundet die Region per Rad, Kanu oder Kajak. Bei der Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser unter www.teufelsmoor.de gibt es alle Informationen.
Südländisches Flair im Weserbergland
Gemeinsam machen neue Entdeckungen einfach mehr Spaß: Mit Freunden oder Bekannten einen Ausflug zu unternehmen und dabei die Vielfalt der Heimat zu erkunden, das gehört für die meisten Vereine, Clubs und Freundeskreise zum festen Jahresprogramm dazu. Viele reizvolle Ziele liegen direkt vor der Haustür. Im traditionellen Kurort Bad Pyrmont im Weserbergland beispielsweise kann man sogar südländisches Flair genießen: im sorgsam gepflegten Palmengarten, einem der Highlights im sehenswerten Kurpark des Ortes. Besonders attraktiv sind die regelmäßigen Großevents wie zum Beispiel der Historische Fürstentreff, bei dem im Jahr 2012 ein Guinnessbuch-Rekord gestartet wird. Besonders praktisch: Für Gruppen bietet die Touristinformation fertig geschnürte Pakete wie “Bad Pyrmont unter Palmen” oder “Fünf oder sechs Sterne” an. Unter www.badpyrmont.de gibt es weitere Informationen.
21.04.2012 - Suchwörter: Bad Pyrmont, Fahrradtouren, Niedersachsen