Der kultige Sketch “Dinner for One” mit Freddie Frinton und May Warden, das Anstoßen mit perlendem Sekt, ein herrliches Feuerwerk und die guten Vorsätze für das neue Jahr gehören zum Silvesterabend ebenso dazu wie die alten Bräuche, mit denen das alte Jahr verabschiedet und das neue begrüßt wird. Das Bleigießen zum Beispiel ist solch ein Brauch: Man legt ein Stück Blei auf einen Löffel, hält ihn über eine Kerzenflamme, bis das Blei geschmolzen ist und kippt das flüssige Blei dann ganz schnell in kaltes Wasser. So entstehen Figuren, deren Deutung an diesem Abend natürlich einen Blick in die Zukunft gewähren soll. Sieht das Blei aus wie ein Beutel, könnte das bedeuten, dass ein unerwartetes, glückliches Ereignis ins Haus steht. Hat es die Form eines Schuhs, meinen viele, der Bleigießer habe im kommenden Jahr besonders viel zu erledigen. Da Blei sehr giftig ist, greifen heute viele Fans des Blei-Orakels lieber zu Zinn. Das hat sogar einen niedrigeren Schmelzpunkt als Blei. Eine andere Alternative ist das Schmelzen von Kerzenwachs. In jedem Fall sollte man sehr darauf achten, das Risiko von Verbrennungen zu vermeiden.
Ein ganz wichtiger Brauch ist das Silvester-Feuerwerk. Fontänen, Vulkane, Sternenregen und hoch in den Himmel aufsteigende Raketen faszinieren Groß und Klein. Nur Hunde, Katzen und andere Tiere sollte man sicherheitshalber an einen ruhigen Ort bringen. Denn viele Tiere reagieren ängstlich auf das mitternächtliche Getöse. Doch dann kann es losgehen mit dem farbenprächtigen Feuerregen am dunklen Himmel. Keine Frage, dass nur in Deutschland zugelassene Produkte zum Einsatz kommen sollten. Alles andere ist zu gefährlich. Auch selbst gebaute oder manipulierte Sprengsätze sind absolut tabu.
Ungefährlich sind hingegen kleine Glücksbringer wie vierblättrige Kleeblätter, rosa Schweinchen, schwarze Schornsteinfeger und gepunktete Marienkäfer. Über diese kleinen Geschenke freut sich am letzten Abend des Jahres wohl jeder, denn Sie sollen Glück bringen. Solche alten Bräuche aufleben zu lassen, macht genauso viel Spaß, wie das Brauchtum anderer Länder einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Wer weiß, vielleicht ist ja das eine oder andere Ritual dabei, das man gern übernimmt?
Immerhin werden ja ganz traditionell böse Dämonen abgewehrt, wenn in der Schweiz vermummte Gestalten mit Glocken, Trommeln und knallenden Peitschen in den Straßen lärmen. In Japan wird es um Mitternacht für eine Weile ziemlich laut. 108 Glockenschläge ertönen dann in jedem Tempel, um ebenso viele Übel zu vertreiben. Leiser ist der Brauch, dem Italienerinnen insgeheim frönen: Sie tragen in der Silvesternacht rote Unterwäsche – das soll nämlich auch Glück bringen.
Punsch oder Schampus? Manche mögen’s heiß, andere lieber kühl
(dtd). Wer kennt ihn nicht, den Film Feuerzangenbowle mit dem noch jungen Schauspieler Heinz Rühmann. Seinen Namen verdankt der Film einer Feuerzangenbowle, an der sich einige Herren zu Beginn des Films laben. Dass es sich dabei gar nicht um eine Bowle, sondern um einen Punsch handelt, hat schon in dem berühmten Film keinen der Herren gestört und stört sicher auch am Silvesterabend niemanden. Doch es stimmt: Für eine Bowle werden Früchte und Spirituosen mindestens einen Tag zuvor angesetzt, damit das Aroma der Früchte vom Alkohol aufgeschlossen wird. Die Feuerzangenbowle hingegen ist eigentlich ein heißer Punsch, der sich dadurch auszeichnet, dass er aus fünf Zutaten besteht. Namensgeber des Punsches war die Feuerzange, ohne die eine Feuerzangenbowle tatsächlich nicht kredenzt werden kann. Denn über einer Mischung aus Wein, Zitrusfrüchten und Gewürzen wird auf einem gelochten Blech, das ist die Feuerzange, ein in Rum getränkter Zuckerhut gelegt und angezündet. Damit ist der Punsch komplett, der zum Jahreswechsel die Genießer überzeugt.
Silvester genießt jeder nach seiner Fasson. Während die einen mit heißen Getränken die Kälte vertreiben, lieben die anderen die sanft moussierenden Kohlensäurebläschen der Schaumweine. Von Champagner über Krimsekt bis hin zu Prosecco ist die Bandbreite so groß, dass wohl jeder seinen Lieblingssekt findet. Inzwischen gibt es zur Freude der Autofahrer sogar alkoholfreien Sekt. Am bekanntesten ist wohl der Champagner. Er wird nach der Methode der klassischen Flaschengärung hergestellt. Das bedeutet, dass die zweite Gärung direkt in der Flasche stattfindet. Champagner darf nur aus bestimmten Reben, zum Beispiel aus dem weißen Chardonnay, gekeltert werden. Alle Trauben müssen in einem eng umrissenen Gebiet in der Champagne angebaut worden sein.
Im Volksmund wird auch der Krimsekt manchmal “russischer Champagner” genannt. Er wird eigentlich in der Ukraine, auf der Krim, angebaut und gekeltert. Doch im Gegensatz zum Champagner ist für die Trauben des Krimsekts nicht vorgeschrieben, dass sie auf der Krim gereift sein müssen. Der in Deutschland angebotene Krimsekt wird häufig im Osten der Ukraine, in der Stadt Artemiwsk produziert. Modern ist noch immer der Prosecco, der allerdings häufig in der wirtschaftlicheren Tankgärung hergestellt wird. Ein wenig Skepsis ist bei einem Prosecco Frizzante geboten, bei dem es sich um einen Wein mit zugesetzter Kohlensäure handeln kann. Gerade in den deutschen Weinregionen bieten die Winzer häufig einen guten einheimischen Winzersekt an. Ideal ist es natürlich, wenn man den Schaumwein seiner Wahl schon vor dem Einkauf probiert. Wer das nicht beim Winzer tun kann, der kauft am besten erst einmal eine einzelne Flasche und verkostet sie in aller Ruhe.
Ende gut, Anfang besser - Gute Vorsätze und der Kassensturz als Vorbereitung auf das neue Jahr
(dtd). Alle Jahre wieder wird zum Jahreswechsel allerorten dieselbe Frage gestellt: “Und was sind deine guten Vorsätze fürs neue Jahr?” Nur wenige antworten dann mit stoischer Ruhe, dass sie immer ohne gute Vorsätze versuchen, das Beste aus dem neuen Jahr zu machen. Die meisten Zeitgenossen jedoch haben den einen oder anderen guten Vorsatz zum Start in das Jahr 2011 gefasst. Die einen wollen abnehmen, die anderen mit dem Rauchen aufhören, und auch das Sparen steht alle Jahre wieder ganz oben auf der Liste der persönlichen Ziele.
Ganz wichtig ist es, dass man sich nur Dinge vornimmt, die unter realistischen Bedingungen auch wirklich machbar sind. Nur noch halb so viel Geld für die Haushaltsführung auszugeben, ist das zu hoch gegriffen? Zehn Prozent des Haushaltsgeldes einzusparen und zusätzlich eine Tankfüllung pro Monat zu streichen, wäre aber machbar? Dann sollte man sich unbedingt für das machbare Ziel entscheiden. Denn bei unrealistischen Zielen ist nur eines sicher: der Misserfolg – und damit der erste Frust im neuen Jahr.
Apropos sparen: Wer im neuen Jahr weniger Geld ausgeben will, der sollte sich unbedingt einen Überblick über die Ausgaben des in Kürze vergangenen Jahres verschaffen. Bei einer umfassenden Bestandsaufnahme sieht man nämlich sehr schnell, in welchen schwarzen Löchern während des Jahres das Geld verschwindet. Und so schwarz sind diese Löcher meist gar nicht. Oft sind es die vielen kleinen spontanen Ausgaben, die sich so aufsummieren, dass am Ende das Geld für einen Kurzurlaub hätte gespart werden können.
Außerdem sollte man sich bei der Umsetzung der guten Vorsätze auch selbst belohnen. Das steigert die Motivation: Eine Woche nicht geraucht? Das ist der richtige Zeitpunkt, um sich selbst ein gutes Buch zu schenken. Schon zwei Wochen nicht geraucht? Das muss gefeiert werden – am besten, indem man mit seinem Partner oder seiner Partnerin fein essen geht. Zehn Kilo Gewicht verloren? Dann ist die Zeit reif für ein erholsames Wellness-Wochenende.
Eine Hilfe kann es auch sein, wenn man vielen Menschen von seinen guten Vorsätzen berichtet. Auf diese Weise sorgt man dafür, dass man sich bei der Einhaltung seiner Vorsätze beobachtet fühlt. So kann man ein wenig Erfolgsdruck aufbauen. Denn wenn alle Nachbarn und Freunde wissen, dass man täglich joggen wollte, dann wird es schon jemand merken, wenn man eine Trainingseinheit ausfallen lässt. Und bestimmt fragen, wo man denn wohl gestern war, als es Zeit zum Laufen war? Wie peinlich. Da läuft man doch lieber gleich seine Runde.
Von Karpfen und Krapfen - Die Klassiker sind frisch ein wahrer Genuss
(dtd). Zu den Küchen-Klassikern, auf die Silvester niemand verzichten möchte, zählt in vielen Familien der Karpfen. Wer einen ganz frischen Karpfen genießen möchte, der muss für einen Tag einen Untermieter in seiner Badewanne beherbergen, der ohne Unterlass frisches Wasser braucht. Sonst kann es geschehen, dass der Karpfen auf dem Teller nach Teich duftet, denn Karpfen lieben den Moder am Grunde des Gewässers. Einfacher ist es, den Karpfen beim Fischhändler küchenfertig zu kaufen. Wie alle frischen Zutaten bestellt man den Karpfen vor und holt ihn am Morgen des Silvestertages ab. Wer den Karpfen dann säubert, sollte darauf achten, dass seine Schleimschicht erhalten bleibt, und den Fisch nicht auf einem Holzbrett vorbereiten. Diese Schicht gibt dem Fisch nämlich die blaue Tönung. Und in den Sud kommt Essig oder Zitronensaft, weil die Säure die zarte Schicht auf der Karpfenhaut bindet. Außerdem braucht es nur noch Salz, Pfeffer und pro Fisch eine mit Nelken gespickte Zwiebel. Und ein wenig Lorbeer. Das Wasser soll nur leicht sieden, nicht kochen, sonst reißt die Fischhaut.
Zum “Karpfen blau” gehören Meerrettich, zerlassene Butter, ein leichter Salat und Salzkartoffeln. Bereitet man ihn auf polnische Art zu, wird der Karpfen deftig: Zuerst werden Schalotten angeschwitzt. Darauf bettet man den Karpfen. Rotwein, Braunbier, Rosinen und gehackte Mandeln werden dazugegeben und zugedeckt wird alles gedünstet. Zur Soße wird geriebener Lebkuchen gegeben! Der Karpfen bringt neben dem Genuss übrigens auch Wohlstand ins Haus, denn wer eine Fischschuppe in seine Geldbörse legt, dem geht das Geld nicht aus.
Den süßen Abschluss des Jahres bilden in sehr vielen Regionen Deutschlands Krapfen. Sie kommen in unterschiedlicher Gestalt daher und auch mit verschiedenen Füllungen. Und sie zählen ebenfalls zu den Genüssen, die man besser vorbestellt. Am besten besorgt man alle haltbaren Lebensmittel und Getränke, die man Silvester und Neujahr benötigt, schon vor den Feiertagen. Milchprodukte, Obst und Gemüse können – wie auch das Feuerwerk – schon ein oder zwei Tage vor Silvester besorgt werden. Am Silvestermorgen müssen dann nur noch die Lebensmittel besorgt werden, die man ganz frisch genießen möchte – Karpfen und Krapfen zum Beispiel – und die Dinge, die man zuvor vergessen hatte.
Festtagsputz - Silvester-Outfit – immer passend zum Anlass
(dtd). Während die Wohnung mit bunten Luftschlangen, Girlanden und Konfetti geschmückt wird, putzen sich auch Gäste und Gastgeber gern heraus, um den Jahreswechsel glanzvoll zu begehen. Kesse Kurzhaarfrisuren werden mit Glimmer und Gel in Form gebracht, lange Haare passen hochgesteckt und mit schickem Haarschmuck besonders gut zum festlichen Anlass. Wer bei Freunden eingeladen ist, muss nicht gleich zu Abendkleid und Frack greifen. Eine Jeans mit einem gut geschnittenen Oberhemd oder für die Dame mit einer modischen Bluse und dem passenden Schmuck sind in gemütlicher Runde oft viel passender. Und wer das Feuerwerk im Garten der Freunde beobachten möchte, tut gut daran, auch einen warmen Pulli mitzunehmen.
Die festlichen Roben sollten dem Silvesterball vorbehalten bleiben. Das kleine Schwarze und ein dunkler Anzug sind immer dann gefragt, wenn es sich zwar um eine feierliche Einladung handelt, aber ein zwangloses Miteinander erwünscht ist. Im Zweifel gilt immer: Lieber diskret bei den Gastgebern nachfragen als sich am Ende over- oder underdressed zu fühlen. Ganz anders sieht es natürlich bei einer Motto-Party aus. Wird das neue Jahr im Stil der Römer oder wie auf dem Oktoberfest gefeiert, dann ist es am schönsten, wenn sich alle Gäste in Tunika und Toga oder in Dirndl und Lederhose versammeln.
Zu Silvester verreisen - In schöner Umgebung feiern und entspannen
(dtd). Die Deutschen haben den großen Vorteil, dass sie nie weit reisen müssen und den Jahreswechsel dennoch nach Belieben in den Bergen oder am Meer verleben können. Skiläufer zieht es Silvester natürlich in die Berge. Viele Hotels bieten dort ein besonderes Silvesterprogramm, sodass die Gäste sich um nichts kümmern brauchen und dennoch ein rauschendes Fest feiern können.
Wenn morgens eine rasante Abfahrt lockt – wie zum Beispiel am österreichischen Achensee, wo das weiße Vergnügen auf die Loipe oder zum Alpinski lockt – kann man abends besonders schwungvoll ins neue Jahr hineinfeiern. Wer es ruhiger mag, der entscheidet sich für eine Ferienwohnung und einen abendlichen Winterspaziergang.
Für Familien mit Kindern darf es auch gern eine turbulente Schneeballschlacht sein, bevor man sich gemeinsam beim Silvestermenü labt. Für jeden Dreikäsehoch ist es eine Ehrensache, bis zum Feuerwerk wach zu bleiben – oder es zumindest zu versuchen. Packen die Eltern reichlich spannende Spiele ein, wird das Warten auch nicht langweilig. Und der erste Tag des neuen Jahres ist dann der Entspannung in einem Wellnesstempel gewidmet. Wichtig ist, sich schon vor der Reise zu erkundigen, ob das Spaßbad oder die Therme am Neujahrstag geöffnet hat.
24.12.2010 - Suchwörter: Erholung, Freizeit, Kurzurlaub