Wenn es um den Start in den Urlaub geht, setzen die meisten Deutschen aufs eigene Auto. “52,8 Prozent der Bundesbürger rollen jedes Jahr mit dem Pkw in den Urlaub”, sagt Andrea Piechotta vom ADAC, der gerade eine Studie zum Reiseverhalten veröffentlicht hat. Dabei setzen immer mehr Autofahrer auf Reifen mit Notlaufeigenschaften, so genannte “Runflat”-Modelle. Bei ihnen sind die Seitenwände so massiv verstärkt, dass man selbst mit einem Platten noch bis zu 80 Kilometer weit fahren kann. Diese Runflat- aber auch die UHP-Reifen für “Ultra High Performance”, erkennbar an den Buchstaben V, W, Y oder Z an der Reifenflanke, bedürfen einer Spezialmontage.
Ohne Spezialmaschinen geht es nicht
Doch sicher sind diese Reifen nur, wenn sie fachgerecht montiert wurden. Dazu benötigt man nicht nur zertifizierte Fachkräfte, sondern auch Spezialmaschinen. “Diese High-Tech-Reifen benötigen wegen ihrer Konstruktion eigenes Gerät”, erklärt Fahrsicherheitsexperte Christian Danner und resümiert weiter: “Es würde ja auch keiner auf die Idee kommen, Formel 1-Reifen beim Schrauber um die Ecke zu montieren.” In Deutschland sind nur 700 von rund 4.500 Reifenhandelsbetrieben entsprechend ausgerüstet. Wer ins Ausland reist und dort eine Panne hat, wird noch länger suchen müssen.
Reifenschäden können zum Unfall führen
Die falsche Montage kann dramatische Folgen haben. “Die Montage von UHP- oder Runflat-Reifen mit herkömmlichen Geräten führt zu Beschädigungen am Reifen, was in einem Unfall enden kann”, erläutert Innungsobermeister und Reifensachverständiger Michael Immler. Das Reifengerüst könne rosten oder der Reifen bei hohen Geschwindigkeiten sogar platzen. Besonders gefährlich: Weder der Autofahrer noch der Reifenhändler kann die Montagefehler auf Anhieb erkennen.
Ärgerlich ist ein Reifenschaden gerade auf dem Weg in den Urlaub. Um die eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden, ist man gut beraten, sich an Fachbetriebe mit entsprechender Ausrüstung zu wenden. Autofahrer können unter www.sichere-reifenmontage.de den nächsten qualifizierten Reifenmontagepartner ermitteln.
Neue Montageweise in wenigen Monaten entwickelt
2006 entdeckte der Reifensachverständige und BRV-Innungsobermeister Michael Immler bei Unfallgutachten Reifenbeschädigungen, die ganz klar auf Montagefehler zurückgingen. “Mir war klar: Die neuen Reifen bedürfen einer Spezialmontage, die aber erst noch erarbeitet werden musste”, erinnert sich Immler. Ein Schulterschluss von Reifenindustrie, Handel, DEKRA und Verbänden entwickelte dann in einem Gemeinschaftsprojekt innerhalb kürzester Zeit geeignete Maschinen sowie eine Aus- und Weiterbildung für qualifiziertes Montagepersonal.
05.07.2011 - Suchwörter: Absicherung, Autofahrt, Fahrzeugbeladung, Stollenreifen