Der Sommer 2010 steht vollkommen im Zeichen der Fußballweltmeisterschaft. In ganz Deutschland? Nein – in einem kleinen thüringischen Städtchen wehrt man sich wie jedes Jahr erfolgreich dagegen, dass große Kunst nur noch im kleinen Kreis Aufmerksamkeit erregt. Unter dem Motto “Sonne, Mond und Sommerlüfte” startet das Südthüringisches Staatstheater Meiningen auf dem Gelände des herzöglichen Englischen Gartens drei Freiluftproduktionen von kulturellem Weltrang.
Kurpfälzisches Heimatidyll und Gewalt auf New Yorker Straßen
Wohl jeder kennt “Ich bin die Christel von der Post” oder hat schon einmal “I like to be in America” gesummt. “Der Vogelhändler” bietet volkstümliche Unterhaltung in Form einer deutsch-österreichischen Heimatoperette mit Gemüt und herzhaftem Humor, während das weltbekannte Musical “West Side Story” das klassische Romeo-und-Julia-Thema vor dem Hintergrund rivalisierender amerikanischer Jugendgangs aufgreift.
So unterschiedlich die beiden Bühnenstücke auch sind, gemeinsam ist ihnen die gekonnte Inszenierung in opulenten Ensembles, ganz abgesehen von den unvergesslichen Hits und Melodien, die die Seele berühren, den Puls in die Höhe treiben und wunderbar ins Ohr gehen.
[/caption]Märchenwelt im Liebestaumel
William Shakespeare machte sich bekanntlich nicht nur mit mehr oder weniger blutrünstigen Tragödien einen Namen, auch seine Komödien sind fester Bestandteil der großen Literatur. Besonders der “Sommernachtstraum” ist eines der meistgespielten Stücke der Welt. Das zwischen Menschenwelt und Feenreich angesiedelte Spiel um die Sehnsüchte und Fallstricke der Liebe wird für das Meininger Theater vom bekannten Kinodarsteller und Regisseur Dominique Horwitz inszeniert.
Ob man sich nun für Schauspiel, Operette oder Musical entscheidet: Der kulturell-träumerische Hochgenuss inmitten blühender Natur ist in jedem Fall garantiert. Wie stellt schon Lysander im “Sommernachtstraum” fest: “Ein Rasen dien’ als Kissen für uns zwei!”
05.05.2010 - Suchwörter: Kunst, Meiningen, Theater, Thüringen