Ursprünglich leitet sich das Wort Tracht aus dem Althochdeutschen “traht” ab und heißt so viel wie “tragen”. Im Allgemeinen wird der Begriff für traditionelle Kleidung einer bestimmten Gruppe oder Region verwendet. So trugen im 16. Jahrhundert die Bürger eine bestimmte Bürgertracht, während die Bauern an der Bauerntracht zu erkennen waren. Vor allem nach der Gründung zahlreicher Trachtenvereine im 19. und 20. Jahrhundert erlebten Trachten einen wahren Boom. Allerdings hatten die Festtags- und Vereinstrachten nur noch wenig zu tun mit den ursprünglichen Arbeitskleidungen der Bauern, Flößer oder Waldarbeiter. Waren sie vorher vor allem praktisch und boten dem Träger Schutz vor Hitze, Kälte oder Nässe, wurden sie mit der Zeit immer schöner, aus hochwertigen Materialien gearbeitet und auch bunter.
Zeitlos und immer wieder neu
Wer einmal über das Münchner Oktoberfest schlendert, bekommt einen guten Eindruck davon, wie vielseitig und modisch Trachten inzwischen geworden sind. “Zeitgemäße Trachtenmode greift Impulse aus der gesamten Modewelt auf und integriert sie stilvoll in zeitlose Schnitte, innovative Formen und edle Materialien”, sagt Isabell Neukam, Einkaufsleitung Textil im Hause Frankonia (Informationen unter www.frankonia.de). Das fränkische Unternehmen ist Ausrüster für die Jagd und hat traditionsgemäß zahlreiche namhafte Trachtenmarken in seinem Programm. Das Label “Reitmayer” etwa kann als Pionier unter den Trachtenmarken angesehen werden. Materialien, Farben und Schnitte werden bei Jankern, Blusen oder Westen dabei so geschickt gemixt, dass immer wieder etwas überraschend Neues und Pfiffiges entsteht. Stilvolle, traditionelle Trachtenmode bietet Frankonia mit der Marke “Luis Steindl” an. Liebevolle Details wie kontrastierende Zierpaspeln an Kragen oder Taschen, echte Hirschhornknöpfe und edle Materialien unterstreichen die hohe Qualität des Labels. Urige Linksstrickjacken und Bundhosen aus edlem Wildbockleder finden sich ebenso im Programm wie Janker aus hochwertigem Ziegenvelours oder robuste Büffellederhosen.
Keine Tabus
Die modernen Janker, Lederhosen und Dirndl sind weit entfernt vom antiquierten Image der speckigen Lederhose. Ganz selbstverständlich tragen auch junge Leute Trachtenmode, und zwar nicht nur auf der Wiesn. Ob elegant oder lässig, urig oder frech: Die Auswahl an Trachten und die Kombinationsmöglichkeiten sind so groß, dass jeder für sich entscheidet, wie das Outfit wirken soll. Ein Janker zu ausgewaschenen Jeans oder lässigen Sneakern ist schon lange kein Tabu mehr.
Auch bei den Farben ist Vielseitigkeit angesagt: Leuchtendes Orange und Pink oder Brombeertöne sieht man ebenso wie klassisches Rot, Grün oder Naturtöne. Hochwertige Materialien wie schimmernde Seide, Leinen, Loden oder edles Leder gehören zur Trachtenmode dazu. Schließlich werden Lederhose, Dirndl und Co. nicht nur für ein Jahr getragen. Denn ein kurzlebiger Trend sind sie bestimmt nicht.
Rund um die Trachtenmode
- Am 25. August 1883 gründete Dorfschulmeister Joseph Vogl mit fünf weiteren Stammtischbrüdern den ersten Trachtenverein in Bayern und ließ sich dafür kurze Lederhosen schneidern.
- Das Wort Dirndl stammt von der Arbeitskleidung der Mägde, die auch als “Dirn” bezeichnet wurden.
- Heute gibt es zahlreiche Trachtenvereine, deren Mitglieder durch das Tragen der lokalen Tracht ihre Heimatverbundenheit ausdrücken wollen.
- Die moderne Trachtenmode (www.frankonia.de) greift Impulse aus der gesamten Modewelt auf, steht aber dennoch als Symbol für Werte und Normen.
22.05.2011 - Suchwörter: Bayern, Ferien, Kurzurlaub, Österreich