Wenn der Duft von Printen, Lebkuchen, Berliner Pfannkuchen, Spekulatius, Christstollen, Zuckerwatte, gebrannten Mandeln oder heißen Maronen in der Luft liegt, dann ist sie wieder da: die Zeit der Weihnachtsmärkte. Je nach lokaler Tradition werden sie auch Christkindlesmarkt, Adventmarkt oder Glühweinmarkt genannt. Zum Aufwärmen gibt es hier auch warme Getränke wie Glühwein, Feuerzangenbowle, Glühmost oder Punsch. Natürlich dürfen stimmungsvolle Verkaufsstände nicht fehlen. Schmuck für den Christbaum wie Glaskugeln, Adventssterne, Lametta oder kunsthandwerkliche Weihnachtsartikel wie Krippen, erzgebirgische Schwibbogen oder Räucherfiguren versetzen die Besucher in vorweihnachtliche Stimmung. Nichts gegen den berühmten Nürnberger Christkindlesmarkt oder den traditionsreichen Dresdner Striezelmarkt. Doch es sind manchmal gerade die kleinen und vermeintlich unbekannten Märkte, die ein unvergessliches Erlebnis bieten können. Hier einige Beispiele:
Ungewöhnliches Kunsthandwerk auf dem Weihnachtsmarkt der Wissenschaftsstadt
Darmstadt, nur 20 Kilometer vom Frankfurter Rhein-Main-Flughafen entfernt, präsentiert sich weltoffen und traditionsreich zugleich. Zu den Höhepunkten im Veranstaltungskalender gehört der große Darmstädter Weihnachtsmarkt vom 21. November bis 23. Dezember 2011. Peter Cölsch, städtischer Marktmeister: “Eine solche vorweihnachtliche Veranstaltung gibt es vermutlich schon seit der Erteilung der Marktrechte im Jahr 1330. In seiner neuzeitlichen Form findet der Weihnachtsmarkt seit 1947 statt.” Informationen zur adventlichen Wochenendpauschale mit Stadtrundgang, Besuch des Jugendstilbads, Glühwein-Gutschein und kleinem Präsent gibt es unter Telefon 06151-134513. Auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt sind – wie schon in den vergangenen Jahren – die Partnerstädte Trondheim, Gyönk, Brescia und Ushgorod mit Kulinarik und Kunsthandwerk zu Gast. Bei Insidern gelten die Stände der Norweger, Ungarn, Italiener und Ukrainer als echter Geheimtipp wenn es darum geht, ein außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk zu finden.
Schmausen auf dem Wenzelsmarkt
Historiker vermuten, dass der Bautzener Wenzelsmarkt der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands ist. Zum 627. Mal öffnet er seine Pforten, noch dazu in einer 1.000-jährigen Stadt, deren mittelalterliche Ansicht zu den beeindruckendsten des Landes zählt. Auf einem Granitfels hoch über der Spree gelegen, geschützt von wehrhaften Bastionen und umrahmt von prächtigen barocken Häusern, zieht der Weihnachtsmarkt vom 25. November bis 18. Dezember 2011 mehr als 100.000 Besucher in seinen Bann. König Wenzel reitet am 25. November auf einem Schimmel in die “Stadt der Türme” ein und erteilt ihr das Recht, einen “Fleischmarkt” abzuhalten. Ein Engel holt danach einen Stern, der die Kerzen am großen Weihnachtsbaum entzündet. Damit ist der Wenzelsmarkt eröffnet – aber zuerst nur inoffiziell. Zwei Tage lang dürfen Glühwein-, Lebkuchen- und Bratwurstdüfte nun durch die Gassen wehen, ehe Bautzens Oberbürgermeister Christian Schramm seinen amtlichen Segen zu dem vorweihnachtlichen Markttreiben erteilt. Unter den Augen Tausender Zuschauer schneidet er einen köstlichen, vier Meter langen Christstollen an. Dann darf geschmaust und auch gekauft werden: Bautz’ner Senf, Pulsnitzer Pfefferkuchen und Bunzlauer Keramik.
Riesling-Glühwein an den Ufern der Mosel
Die mittelalterliche Stadt Bernkastel-Kues ist das ganze Jahr über eine Reise wert. Besonders reizvoll sind ihre jahrhundertealten Fachwerkhäuser und malerischen Gassen zur Weihnachtszeit. Dann verwandelt sich die romantische Altstadt in einen von Lichterglanz verzauberten Weihnachtsmarkt und zieht Besucher mit ihrem Charme und einem großen Angebot an Kunsthandwerk, weihnachtlichen Klängen und kulinarischen Leckerbissen wie dem berühmten Riesling-Glühwein an. Vom 19. November bis 18. Dezember 2011 (außer am 20. November) lädt der Markt zum Genießen und Geschenke kaufen ein. Über 40 festlich dekorierte Stände in der historischen Altstadt bieten alles, was zum Advent und zum Weihnachtsfest dazugehört: buntes Spielzeug, glitzernden Christbaumschmuck, liebevolle Handwerkskunst und leckere Lebkuchen. Der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt ist seit Jahren ein Besuchermagnet und bietet ein umfangreiches Rahmenprogramm. Dazu gehört Livemusik verschiedener Gruppen ebenso wie eine “musikalische exklusive Weinprobe der besonderen Art” oder ein “kurfürstliches Rittermahl mit Musik und allerlei Gaukelei”.
Persönliche Weihnachtskugeln im Waldhessischen
Absolut märchenhaft mutet das bunte Allerlei der über 40 Stände inmitten jahrhundertealter Fachwerkhäuser in Rotenburg an der Fulda an. Vom Glockenspiel am Giebel des Renaissance-Rathauses erklingen weihnachtliche Melodien, der Duft von Bratäpfeln, Lebkuchen und Glühwein liegt in der Luft, und besonders in der Dämmerung erscheint der ganze Marktplatz vor der spätgotischen Jakobikirche wie von 1.000 Kerzen erleuchtet. Mittelpunkt des Markts ist neben dem großen, festlich geschmückten Christbaum die 16,16 Meter hohe Weihnachtspyramide. Auf vier Etagen drehen sich 34 fast lebensgroße Holzfiguren aus der Weihnachtsgeschichte. Eine weitere liebenswerte Attraktion ist der “Adventskump”: der historische Stadtbrunnen mit seinem überdimensionalen Adventskranz. Jedes Jahr lassen sich die Veranstalter etwas Besonderes für die Besucher einfallen. Diesmal kann man gemeinsam mit einer Glasbläserin seine persönliche Weihnachtskugel blasen und bemalen – besonders für Kinder ein spannendes Erlebnis.
Das Christkind in der Stadt der roten Teufel
Tausende goldgelber Lichter sorgen in der Innenstadt von Kaiserslautern für warme Gemütlichkeit, in der man gerne verweilt. Weihnachtliche Dekorationen, süße Lebkuchen- und Glühweindüfte wecken die Vorfreude auf das Fest und geben die richtige Inspiration für originelle Geschenkideen. Auf kurzen Wegen können die Besucher eine breite Vielfalt von Angeboten entdecken. Am 21. November 2011 eröffnet das Lautrer Christkind den traditionellen Weihnachtsmarkt, der in den folgenden Wochen ein vielfältiges Programm für Jung und Alt bereithält. Zahlreiche Händler stellen dann rund um die gotische Stiftskirche und auf dem Schillerplatz ihre Waren aus. Die Wahl zwischen handbemalten Kerzen, Holzspielwaren, leckeren Lebkuchen, feinem Honig, würzigen Teesorten und allerlei Dekorativem dürfte sicherlich nicht leichtfallen. Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm stimmt mit Musik und handwerklichen Vorführungen auf das Weihnachtsfest ein. All das schafft eine tolle Atmosphäre zum Bummeln, Staunen, Shoppen und Freunde treffen.
Weihnachtliche Vielfalt am Niederrhein
Nichts macht mehr Vorfreude auf Heiligabend als ein Spaziergang über den Weihnachtsmarkt. Hier riecht es nach Glühwein und heißem Kakao, nach Waffeln und Zimtsternen, und in den geschmückten Holzhütten gibt es jede Menge Geschenkideen. Besonders schön sind die Märkte, die nicht nur aus Glühweinständen bestehen, sondern auch Kunsthandwerk und Bühnenprogramm bieten. Davon gibt es am Niederrhein eine ganze Menge. Bekannt über die Grenzen der Region hinaus ist beispielsweise der große Kunsthandwerkermarkt in Bedburg-Hau vor der idyllischen Kulisse des Schlosses Moyland (www.weihnachtsmarkt-moyland.de). Mittelalterliches Flair versprühen die Märkte im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath (www.romantischer-weihnachtsmarkt.net) und im Gocher Klostergut Graefenthal (www.klostergraefenthal.com). Alle, die auf der Suche nach einer Krippe für ihre Weihnachtsdekoration zu Hause sind, sollten in den Wallfahrtsort Kevelaer fahren. Hier steht jährlich der Krippenmarkt mit einer lebensgroßen Heiligen Familie auf dem Programm (www.weihnachtsstadt-am-niederrhein.de). Unter www.niederrhein-tourismus.de gibt es Tipps und Buchungshilfen dazu. Dort können Interessierte alle Termine nachlesen.
28.09.2011 - Suchwörter: Ausflugsziel, Sehenswürdigkeiten, Städtereisen, Weihnachtsmarkt