Insel Sylt – Im Februar feiern die Friesen ihr urigstes Volksfest

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Sylt - Wenn die Biike-Feuer lodern


Mag der Wind auch noch so tosen, die Brandung mit Wucht über die Strände rollen und der Himmel sich tiefschwarz über die Insel legen, am Abend des 21. Februar hält es auf Sylt niemanden im Haus. Es ist die Zeit der Feuerzeichen oder, wie es auf Friesisch heißt, des Biike-Brennens. Der Brauch geht auf einen heidnischen Fruchtbarkeitskult zurück, mit dem die Bauern einst Göttervater Wotan gnädig stimmen wollten. Auch die Christianisierung brachte die Feuer nicht zum Erlöschen, wenngleich sie im 17. und 18. Jahrhundert wohl eher zu Ehren der Walfänger entzündet wurden, die mit Ende des Winters wieder mit ihren Kuttern auf große Fahrt gingen. Heute soll das Biike-Brennen den Winter vertreiben und ist zu einem der urigsten Volksfeste der Friesen geworden, das Jahr für Jahr zahlreiche Gäste auf die Insel lockt.

Grünkohl, Schnaps und Klönschnack

Schon Wochen vor dem Termin werden morsches Holz, ausgediente Weihnachtsbäume und Strandgut zusammengetragen und auf den Biike-Plätzen der Sylter Dörfer zu Biiken aufgetürmt. Am Abend der Feuer treffen sich Insulaner und Besucher mitten im Dorf, ganz im Norden der Insel zum Beispiel um Punkt 18 Uhr vor der Wache der Lister Feuerwehr, und marschieren gemeinsam mit Fackeln zum Biike-Platz, um im lodernden Schein der Biike unter freiem Himmel zu feiern und sich schaurige Geschichten von den Geistern ertrunkener Friesen zu erzählen. Nach der Zeremonie heißt es einkehren in den vielen gemütlichen Kneipen und Restaurants rund um den Lister Hafen, wo das Fest mit dem einen oder anderen Schnaps, dem Traditionsgericht der Sylter Biike – Grünkohl mit karamellisierten Kartoffeln, Kassler und Kochwurst – und Klönschnack bis tief in die Nacht zünftig weitergeht.

Erholung an einsamen Stränden

Am Morgen nach dem feuchtfröhlichen Fest tut ein Spaziergang in der frischen Nordseebrise besonders gut. Noch sind die kilometerlangen Strände so gut wie menschenleer und Besucher der Biike-Feuer sollten unbedingt ein paar Tage zur Erholung im gesunden Reizklima der Insel dranhängen. Unter www.list-sylt.de findet man weitere Informationen, ein Gastgeberverzeichnis und Arrangements.

Der kurze Weg zu den Biike-Feuern

Auf die Insel gelangt man entweder mit dem Flugzeug, per Bahn mit dem Personen- oder Autozug oder mit der Fähre von Röm nach List, was speziell für List-Urlauber eine interessante Variante ist. Preise und Fahrpläne für den Shuttle (www.syltshuttle.de) und die Fähre (www.sylt-faehre.de) stehen im Internet, auch die Fahrkarte kann man bequem online buchen. Im Winter startet der Shuttle stündlich von Niebüll nach Westerland und zurück, die Fähre wochentags sechs Mal täglich von Röm nach List und zurück, samstags und an Sonn- und Feiertagen nur fünf Mal.



15.10.2011 - Suchwörter: , , , ,
 Quelle: djd/pt

 Bildquelle: djd/Kurverwaltung List



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