An der deutschen Nordseeküste – von der ostfriesischen Insel Borkum bis nach Sylt erstreckt sich eine einzigartige Naturlandschaft: das Wattenmeer. Nicht nur aufgrund seiner außergewöhnlichen Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten wurde es im Juni 2009 von der Unesco in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Die Meerlandschaft steht unter dem Einfluss der Gezeiten und ist daher ständig in Bewegung: Während man Flora und Fauna des Watts bei Ebbe zu Fuß erforschen kann, lohnt sich bei Flut ein Ausflug mit dem Kutter zu den Seehundbänken.
Gesunder Schlick in Neuharlingersiel
Sattgrüne Felder, Deiche und dahinter und das weite Meer – an der ostfriesischen Nordseeküste ist der Alltag schnell vergessen. Im kleinen Fischerdorf Neuharlingersiel etwa liegt sogar noch eine aktive Krabbenkutterflotte vor Anker. Am feinsandigen Strand genießen Groß und Klein Sonne, Sand und Seeluft, schwimmen im Meer oder bauen Sandburgen. Wem das Bad in der Nordsee zu frisch ist, der findet im 30 Grad warmen Meerwasser-Hallenbad Gelegenheit zum Badespaß. Berühmt ist das Nordseeheilbad zudem für seinen Naturheilschlick aus der örtlichen Schlickblase. Der rund 400 Jahre alte Schlick enthält wertvolle Mineralien und Spurenelemente, die sowohl Erkrankungen des Bewegungsapparats und der Wirbelsäule lindern als auch die Durchblutung und das Wohlbefinden fördern.
Mit dem BadeWerk steht den Gästen ab April 2011 eine hochmoderne Spa-Einrichtung offen. Unter www.neuharlingersiel.de gibt es weitere Informationen.
Familien-Festival im Nordseeheilbad Esens-Bensersiel
Der Kurverein Nordseeheilbad Esens-Bensersiel feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag. Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist das große “Familien Festival am Meer” (29. bis 31. Juli) mit einem abwechslungsreichen Programm für Kinder, Eltern und Großeltern. Unter www.bensersiel.de gibt es alle Termine. Auch sonst hat sich das Nordseeheilbad ganz auf Familien eingestellt: mit dem Benni-Bärenstark-Kinderprogramm an sechs Tagen pro Woche, dem Dream-Team für Jugendliche, einer Skateranlage und vielen Sportmöglichkeiten. Am Strand locken Abenteuerspielplätze und das Meerwasserfreibad. Bei Ebbe lässt sich der Lebensraum Watt bei einer geführten Wanderung erkunden. Wenn sich die Sonne mal versteckt, können Kinder im “Takka-Tukka-Land” oder im Indoor-Spielpark “Klabautermann” in Esens spielen. Wasserspaß für die ganze Familie bietet außerdem das Erlebnisbad der Nordseetherme mit 100-Meter-Superrutsche, Räuberinsel, Kinder- und Babybecken.
Die Nordsee und das zum Unesco-Weltnaturerbe zählende Wattenmeer reichen bis in den Husumer Hafen hinein.
Der Naturheilschlick aus Neuharlingersiel enthält wertvolle Mineralien und Spurenelemente, die Erkrankungen des Bewegungsapparats und der Wirbelsäule lindern sowie die Durchblutung und das Wohlbefinden fördern.
In Wilhelmshaven werden Landratten “seetüchtig” gemacht
Wilhelmshaven steckt voller spannender Kontraste: entspanntes Strandleben auf der einen Seite und städtisches Treiben auf der anderen. Die “Maritime Meile” ist Ausgangspunkt für facettenreiche Meererlebnisse. Das Küstenmuseum erzählt von Sturmfluten, Deicharbeitern, aufständischen Matrosen, Häuptlingen und Kaisern. Im Großen Hafen lassen sich große Pötte und stolze Segelyachten bestaunen. Unter www.wilhelmshaven-touristik.de gibt es weitere Informationen. Wer noch nicht ganz “seetüchtig” ist, sollte sich zunächst an einer Hafenrundfahrt versuchen. Die rund einstündige Tour führt vorbei am Wahrzeichen der Stadt, der Kaiser-Wilhelm-Brücke, und zu einer der größten Seeschleusen Europas. Wer jetzt vom Seefieber angesteckt ist, kann auf dem Traditionssegler “Nordwind” anheuern. Bei dem rund siebenstündigen Törn auf den Gewässern der Jade lernen Landratten die Grundbegriffe der Navigation, der Knotenkunde und des Segelns kennen und können der Mannschaft aktiv zur Hand gehen. Aber auch die Fahrt mit der “MS Harle Kurier” zu den Seehundbänken im Jadebusen oder ein Tagesausflug zur Insel Helgoland versprechen Spaß und Entspannung auf hoher See. Am Südstrand, Wilhelmshavens Promenade am Meer, kann man in der Sonne aalen oder einen Sprung ins kühle Nass wagen.
Radeln zwischen Binnenland und Nordseestrand
Das Land an Meer und Watt “erfahren” Aktivurlauber am besten auf dem gut ausgebauten Radwegenetz. Bei Familien beliebt ist die Tour de Fries, die in sechs Tagen rund um den Jadebusen führt. Sie beginnt und endet in Wilhelmshaven, inklusive Gepäcktransport und Schiffsfahrt über den Jadebusen. Feinschmecker begeistern sich für die dreitägige Schlemmertour mit abendlicher Rückkehr ins Hotel, wo ein friesisches Gourmetdinner serviert wird. Auch für weniger geübte Radler gibt es ein Angebot, bei dem sich sogar der einschaltbare “Rückenwind” mit im Paket befindet: Die dreitägige Sternfahrt wird ganz bequem auf dem E-Bike absolviert, so dass die Tour selbst bei Gegenwind auf dem Deich nicht zur Tortur wird. Im Paket sind zwei Übernachtungen, Lunchpaket, E-Bike, Informations- und Kartenmaterial. Ganz neu ist die rustikale Variante “Übernachtung im Heuhotel”. Unter www.friesland-touristik.de gibt es mehr Informationen zu den Radtouren.
Den Meeresboden unter den Füßen
Die 80 Kilometer lange Deichlinie bei Dithmarschen bietet nicht nur grüne Strände, sondern zugleich eindrucksvolle Logenplätze mit Blick auf das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer. Wenn sich die See bei Ebbe kilometerweit zurückzieht, können Wattwanderer den Meeresboden unter den Füßen spüren und die außergewöhnlichen Schätze des Meeres entdecken. Auch ein Bummel durch die beschaulichen Häfen in den Nordseeheilbädern Büsum und Friedrichskoog macht Spaß. Beim “große Pötte gucken” am Nord-Ostsee-Kanal kann man sich ganz dem Fernweh hingeben. Gleich hinterm Deich liegt außerdem der erste zusammenhängende Nordic-Walking-Park auf dem Festland der schleswig-holsteinischen Westküste, der mit einer Länge von 110 Kilometern zu den längsten Parcours in Norddeutschland zählt. Die Marsch- und Geestlandschaft lässt sich auch auf dem Fahrradsattel entdecken. Viele gemütliche Hof- und Landcafés laden zur Rast ein. Unter www.dithmarschen-tourismus.de gibt es weitere Informationen.
Otterndorf: Besuch bei der Moorhexe
Die Altstadt des Nordseebades Otterndorf mit seiner über 600-jährigen Geschichte wirkt beschaulich. Jedoch war sie einmal die Metropole des alten Landes Hadeln. Zwischen Marsch und Moor an der verträumten Medem gelegen ist Otterndorf heute von Kopf bis Fuß auf Tourismus eingestellt. Museen, Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen locken die Besucher. Gleich hinter dem Deich liegen die Seen und Wasserläufe des Landschaftsparks mit Ferienhäusern im skandinavischen Stil und die Freizeitanlage “See Achtern Diek”, die Groß und Klein unzählige Spielmöglichkeiten und tideunabhängiges Baden im Süßwasser-Nordsee bietet. Unter www.otterndorf.de gibt es weitere Informationen.
Das tiefe Land, unterhalb des Meeresspiegels gelegen, ist reich an Wasser und Mooren. Auf dem Sietländer Kahn kann man in das Labyrinth aus Wasserläufen eintauchen. Das Moor-Informationszentrum, kurz MoorIZ genannt, ermöglicht aufschlussreiche Einblicke in die artenreiche Flora und Fauna. Spiel- und Erlebnisobjekte sowie ein Labor mit vielen Experimentiermöglichkeiten vermitteln spannendes Wissen über diese einzigartige Naturlandschaft. Mit der Moorbahn geht es hinaus in die Welt der Torfmoose und Tümpel, wo sich zuweilen die Moorhexe zeigt und Besucher mit faszinierenden Geschichten in ihren Schlupfwinkel lockt.
Husum ist ein idealer Ort für alle, die ihren Nordseeurlaub mit Kultur und Shopping verbinden möchten.
Husum: bunte Stadt am Meer
Theodor Storm setzte seiner Heimatstadt Husum in einem Gedicht als “graue Stadt am Meer” ein Denkmal. Er konnte ja nicht ahnen, welch buntes Treiben heute, rund 150 Jahre später, in dieser Nordseehafenstadt herrscht: Alte Giebelhäuser mit farbenfrohen Fassaden säumen die kopfsteingepflasterten Gassen. Boutiquen, Cafés und Restaurants umgeben den Marktplatz. Das neue NordseeCongressCentrum und das “Schloss vor Husum” ziehen mit ihren Konzert- und Veranstaltungsreihen ein großes Publikum an. Die Nordsee und das Wattenmeer reichen bis in den Husumer Hafen hinein, die Flut sorgt zweimal am Tag für frisches Wasser. Radler rollen mit dem Westwind im Rücken über den Nordseeküsten-Radweg zur Halbinsel Nordstrand oder zu den Kögen im nördlichen Nordfriesland. Das ist das von Theodor Storm so oft beschriebene “Schimmelreiterland”. Wer aufs oder ins Wasser will, hat in Simonsberg, Schobüll und am Husumer Dockkoog Gelegenheit dazu. Unter www.husum-tourismus.de gibt es alle Informationen.
23.03.2011 - Suchwörter: Ausflugsziel, Nordsee, Weltnaturerbe Wattenmeer